Antennenerfahrungen

Eine Diskussion über Amateurfunkantennen ist nur dann sinnvoll, wenn Vergleichsdaten vor Ort vorliegen. Ohne Antennen vergleichen zu können, ist jede Aussage über den Wirkungsgrad Wunschdenken. Es wird immer wieder versucht die Physik zu überlisten, ist aber bis heute niemandem gelungen. Bewiesen ist aber, das geschlossenen Antennensysteme, wie Quadantennen, Magnetic Loop Antennen, Deltaloopantennen, Oblongs und nicht zuletzt die Drahtpyramide einen besseren Wirkungsgrad haben, als offene Syteme, als z. B. Langdrähte, Yagis und Vertikalantennen. Auch Breitbandyagis sind betroffen, obwohl diese auf Grund ihrer Bauart mit Gewinnangaben glänzen. Viele Amateure verteufeln häufig Antennen, die nie eine der abgelehnten Antennen getestet haben, nichts darüber wissen, sie häufig nicht einmal gesehen haben. Ein Beispiel ist die RoomCap von HB9ABX. Eine Vertikalantenne, die trotz ihrer Abmessungen jedem normalen 80m Strahler haushoch überlegen ist. Offene Systeme, wie Horizontalstrahler und Vertikalstrahler sind elektrischen Störungen stärker ausgesetzt als geschlossenen Systeme. Das gilt auch für abgestimmte Mehrelementantennen, die aber wegen ihres höheren Gewinnes diesen Nachteil gut kompensieren können,

Magnetloopantennen sind eine weiteres Thema, bei dem die Meinungen weit auseinander gehen. Das hängt wieder mit der Unkenntnis der potentiellen Nutzer zusammen. Diese Antennen werden beinahe ausschließlich vertikal betrieben. Warum eigentlich? Mit einer Vertikalantenne DX zu fahren, ist bei guten Bedingungen schon mit Nachteilen behaftet. Bei schlechten Ausbreitungsbedingungen hört man schlecht, oder garnicht. Betreibt man eine Magnetloop horizontal, dann werden die Unterschiede deutlich. Dagegen wird jeder Kurzdraht ( Kurzdraht = Drahtlänge bis 35m ) vor Scham in der Erde versinken. Das geht in den meisten Fällen nur bis 40m, denn eine 80m Horizontalloop will mindestens 20m hoch hängen, ideal ist 40m. Bei 40m reichen 10m über Grund, auch hier ist die Idealhöhe 20m, also Lamda/2. Die häufig angebotenen 60 – 80 cm Durchmesser Loops mit denen Funkbetrieb auf 40 und 80m funktionieren soll, sind Masochistenantennen, aber unter den Blinden ist der Einäugige König. Eine Magnetic Loop für 80m sollte einen realisierbaren Durchmesser von 170cm haben, ideal, aber nicht immer zu realisieren wäre 3.4m Durchmesser oder größer. Der Wirkunggrad einer Antenne wird weitgehend durch die Fläche bestimmt. Auch die Güte der verwendeten Bauteile geht auf den Wirkungsgrad ein. Zusammengefaßt kann man sagen, der angegebene Gewinn einer Antenne wird oft überschätzt, stimmt häufig nicht, weil unter Idealbedingungen ermittelt und hängt von vielen Gegebenheiten ab. Mißachtet wird häufig der Empfangspegel, der der Polarisation entsprechend an der Antenne anliegt. 20 dB Differenz sind nicht zu verachten. Die meisten transkontinentalen Empfangssignale erreichen uns horizontal, egal, ob vertikal, oder horizonzal gesendet wird. Zwischen horizontal und vertikal liegen nun mal 20 dB Differenz. Folglich sollte eine Empfangsantennefür DX horizontal aufgebaut sein. Ausnahmen bestätigen die Regel, kann man aber nur wieder mit Referenzantennen ermitteln.

Ergänzung

Im Gegensatz zur Magnetic Loop ist eine RoomCap ohne Probleme für 1000 Watt Sendeleistung zu realisieren. Magnetic Loops für eine Sendeleistung von 500 – 1000 Watt zu bauen ist für die Bereiche 10m – 30m möglich, da die Hochvolt Vakuumdrehko’s noch preiswert zu haben sind Eine 40m Loop für mehr als 500 Watt zu bauen, wird schon schwieriger und teuer. Magnetic Loops in dieser Leistungsklasse zu bauen, empfiehlt sich ohnehin nur mit Vakuumdrehko’s zu realisieren, da die Güte eines Vakuumdrehko’s ungleich höher ist, als die eines Luftdrehko’s. Hier sind aber auch die Ströme zu beachten.

Die Funktion einer Magnetic Loop erkennt der Nutzer erst, wenn er die Möglichkeit hat eine Magnetloop Antenne vor Ort mit einem Dipol, oder anderen Antennen zu vergleichen.